Ein Schneeschuh von 5800 Jahren

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Gestatten? Der älteste Schneeschuh der Welt!

Nicht von Ötzi, aber nicht weit von seiner Fundstelle entfernt, wurde am Gletscher des Gurgler Eisjochs (Ötztaler Alpen) dieser Schneeschuh aus der späten Jungsteinzeit entdeckt. Er ist seit 2023 im Südtiroler Archäologiemuseum zu besichtigen.

Der bisher älteste bekannte Schneeschuh der Welt ist vollständig aus Birkenholz gefertigt. Ein 1,5 Meter langer Ast wurde zu einem rundovalen Rahmen mit einem Durchmesser von 32 Zentimetern gedreht. Im Inneren sind mehrere Stränge gespannt.

„Während ich mit GPS-Messungen an der Staatsgrenze zwischen Italien und Österreich auf dem Gurgler Eisjoch-Gletscher auf 3134 Metern über dem Meeresspiegel beschäftigt war, fand ich ein Holzobjekt. Ich war überzeugt, den Schneeschuh eines Bauern gefunden zu haben, den er vielleicht beim Viehtriebverloren hatte“, sagte der Entdecker des Schneeschuhs, Simone Bartolini, Kartograf am Militärgeographischen Institut in Florenz. Jahre später in einem Interview mit der damaligen Direktorin des Südtiroler Archäologiemuseums, Angelika Fleckinger, wurde Bartolini bewusst, dass der Schneeschuh vielleicht viel älter sein könnte und übergab ihn dem Südtiroler Landesamt für Archäologie.

Die C14-Radiokarbon-Datierung, die das Landesamt von zwei verschiedenen Forschungsinstituten durchführen ließ, ließ keinen Zweifel: der Schneeschuh stammt aus der späten Jungsteinzeit zwischen 3.800 und 3.700 v. Chr. Damit ist er älter als Ötzi, der Mann aus dem Eis, der um 3.200 v. Chr. in den Ötztaler Alpen ums Leben kam.

Der geflochtene Schneereif belegt, dass sich Menschen bereits in der Jungsteinzeit im Bereich des Alpenhauptkammes aufhielten und auch unter extremen Bedingungen Mittel und Wege fanden, die unwirtlichen Höhen des Alpenkamms zu überqueren.

 

Fotos:
Der älteste Schneeschuh der Welt vom Gurgler Eisloch am Alpenhauptkamm zwischen Österreich und Italien (c) Amt für Archäologie der Provinz Bozen / Südtiroler Archäologiemuseum

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