30 Jahre Mann aus dem Eis

(c) South Tyrol Museum of Archaeology / foto-dpi.com

19.9.1991: 30 Jahre Ötzi

30 Jahre sind verflogen – eine Menschengeneration! – seit die Mumie von Ötzi, dem Mann aus dem Eis, am 19.9.1991 auf dem Tisenjoch in der Ötztaler Alpen ausaperte. Ötzi hatte das Glück, von aufmerksamen Findern, der Familie Simon aus Nürnberg, entdeckt zu werden. Über 5000 Jahre war sein Körper unversehrt im Eis verborgen geblieben, ein bis heute konservierter Vertreter der Kupferzeit. Und ein Krimi dazu: an Ötzi kann man bis heute die Spuren einer Ermordung ablesen! Ein aus dem Hinterhalt abgeschossener Pfeil traf ihn tödlich in der linken Schulter.

Ötzi bedeutet noch heute eine Weltsensation für die Archäologie, ein bisschen wie das Guinness Buch der Steinzeitrekorde: er ist die älteste Feuchtmumie der Welt mit komplett erhaltener Kleidung und Ausrüstung, darunter dem weltweit einzigen intakten Dolch und Kupferbeil der Jungsteinzeit. Er ist der älteste Vertreter des homo sapiens, dessen komplette DNA entschlüsselt werden konnte und auf seinem Körper sind die ältesten bekannten Tätowierungen der Welt eingeritzt. Kein Wunder, dass die Begegnung mit dem geheimnisvollen Original auch 30 Jahre später noch eine ungebrochene Faszination ausübt, der sich kaum jemand entziehen kann. 5,5 Millionen Menschen brachte Ötzi zusammen mit seinen Beifunden seit der Eröffnung des Südtiroler Archäologiemuseums 1998 zum Staunen.

Das Südtiroler Archäologiemuseums feiert den 30. Jahrestag seiner Auffindung mit seinen Besucherinnen und Besuchern im Freien auf den Talferwiesen in Bozen, nur etwa 200m vom Museum entfernt:

Samstag/Sonntag 18.-19.9.2021, 11.00-18.00 Uhr
Zurück in die Steinzeit: Feuerstein bearbeiten – wie zu Ötzis Zeiten
Ein Erlebnis-Wochenende für die ganze Familie

Silex (Feuerstein) war für Ötzi und die Menschen seiner Zeit ein überlebenswichtiger Rohstoff. Daraus wurden Pfeilspitzen sowie Messerklingen und Kratzer hergestellt, mit denen Holz und Knochen bearbeitet, Jagdwild zerlegt, Getreide und Gemüse geerntet oder Nahrungsmittel zubereitet werden konnten.
Große und Kleine können an diesem Wochenende unter fachkundiger Anleitung originale Techniken wie das Herstellen einer Klinge oder einer Pfeilspitze, die Bearbeitung von Leder, Holz oder Geweih und das Feuerentfachen selbst ausprobieren und bekommen dabei eine Vorstellung über die erstaunlichen Materialkenntnisse und technischen Fertigkeiten unserer Vorfahren.

Die Teilnahme am Archäologiefestival auf den Talferwiesen ist kostenlos. An diesem Wochenende ist auch der Eintritt in das Südtiroler Archäologiemuseum frei. Zu beiden Veranstaltungen in der Green Pass erforderlich.

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